Im November 2020 wurde die Förderung des Projekts „Umfeldnahe Versorgung von Menschen ohne festen Wohnsitz“ im Leipziger Stadtrat beschlossen und der Verein CABL e.V. mit der Umsetzung beauftragt (-> Beschlussvorlage). Kernpunkt des Projekts ist, in den Leipziger Übernachtungshäusern und Tagestreffs regelmäßige Sprechstunden zu etablieren, in denen eine medizinische Versorgung durch ehrenamtlich tätige Ärzt:innen in Anspruch genommen werden kann. Ziel des Projektes soll insbesondere sein, nicht nur niedrigschwellige Zugänge zu medizinischer Versorgung für die Betroffenen zu ermöglichen, sondern auch langfristige Lösungen für eine verbesserte gesundheitliche Versorgung wohnungsloser Menschen im Raum Leipzig zu finden – zum Beispiel durch die Weitervermittlung in die Regelversorgung.
Ärztliche Sprechstunden für Wohnungslose:
Tagestreff INSEL
Plautstraße 18, 04179 Leipzig
dienstags 13:00 – 14:30 Uhr
Kontakt: 0341 246 766 55
–> bitte vorher anmelden!
Tagestreff OASE
Nürnberger Straße 31, 04103 Leipzig
donnerstags 15:00 – 17:00 Uhr
Kontakt: 0341 268 26 70
Notschlafstelle für wohnungslose Männer
Rückmarsdorfer Str. 5-7, 04179 Leipzig
donnerstag 19:30-21:00 Uhr
Kontakt: 0341 123-4504
Notschlafstelle für wohnungslose Männer
Helenenstraße 26, 04275 Leipzig
mittwochs 17:00-19:00 Uhr
Kontakt: 0151 4206 8280
Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen
Scharnhorststraße 27, 04275 Leipzig
mittwochs 18:00-20:00 Uhr
Kontakt: 0341 58 52 413
–> nur für Nutzer:innen, bitte zwei Tage vorher anmelden
Chopinstraße 13, 04103 Leipzig
mittwochs 16:00-17:00 Uhr
Kontakt: 0341 913560
Braunstraße 28a, 04347 Leipzig
montags 19:00 – 20:00 Uhr
Kontakt: 0341 30879740
–> nur für Nutzer:innen der Einrichtung
AG Recht auf Wohnen
Mit dem verbindenden Grundinteresse der Verhinderung und Beseitigung von Wohnungslosigkeit wie auch deren Ursachen und Folgen haben sich Mitarbeiter*innen aus Einrichtungen und Diensten der sozialen Arbeit, der Stadtverwaltung und Vertreter*innen der Stadtratsfraktionen von Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen und SPD in Leipzig zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen.
Mehr Infos: https://ag-rechtaufwohnen.de
Hintergrund:
Der gesundheitliche Zustand von Menschen ohne festen Wohnsitz ist oft schlecht. Gleichzeitig haben gerade wohnungslose Menschen einen erschwerten Zugang zu regulärer medizinischer Versorgung. Ein Grund ist unter anderem der Mangel an niedrigschwelligen und zentral gelegenen Angeboten. Die Angst, auf Ablehnung zu stoßen, kann Menschen davon abhalten, bei bestehenden Beschwerden Ärzt:innen aufzusuchen. Zusätzlich ist der Zugang zu medizinischer Versorgung für die wohnungslosen Menschen, die über keinen gültigen Versicherungsschutz verfügen, weitgehend versperrt. Erfahrungen verschiedener Straßensozialarbeiter:innen in Leipzig zeigen, dass es aus diesen Gründen kaum möglich ist, zum Beispiel kleinere Wunden und initial leichte Erkrankungen rechtzeitig zu behandeln. Dies führt zu unnötigen Verschlimmerungen von Beschwerden. Akute Notfälle oder auch chronische Erkrankungen können die Folge sein. Ein ärztlicher Erstkontakt erfolgt oft erst durch eine Notfall-Einweisung ins Krankenhaus. Zudem kann nach der Entlassung aus dem Krankenhaus eine weitere poststationäre ambulante Versorgung notwendig sein.
Zur Situation der Medizinischen Versorgung wohnungsloser Menschen: Kaduszkiewicz, Hanna u.a. 2017. „Medizinische Versorgung von wohnungslosen Menschen“. Deutsches Aerzteblatt Online (4. Mai 2021).
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